Schloss Windeck
Der Bodensee
Seminarhotel
Im 14. Jahrhundert erstmals erbaut, war das Schloss Windeck, genannt Bürgle, das ausgelagerte Gästedomizil des Klosters Peter und Paul. Heute steht das historisch wertvolle Haus unter Denkmalschutz und wird von der EnBW als Seminarhotel genutzt. Das einheitliche Gestaltungskonzept entwickelt sich aus der Haltung des zu Gast Seins und verbindet es mit der vorherrschenden sakralen Einfachheit. Dieser Leitgedanke spiegelt sich auch in der Umsetzung der weit reichenden Brandschutzmaßnahmen wieder. Einsatz von höchsten technischem Standard, jedoch immer in einem optisch verträglichen Maß, bezogen auf die Verständlichkeit, Ablesbarkeit der Raumabfolge oder der unterschiedlichen Einbauten aus den verschiedenen Jahrhunderten.
Der Bestand des Gebäudes erfüllte die Anforderungen an den baulichen Brandschutz nicht, aus wirtschaftlichen Gründen wurde erwägt das Gebäude zu schließen. Durch den Bau einer neuen Terrasse, deren Oberfläche die Funktion der Geländeoberkante übernimmt und damit die Höhe ≤ 8m gewährleistet, konnte das Gebäude als Gebäude geringer Höhe (GK 1) eingestuft werden. Die Anforderung der Feuerwiderstandsklasse an Konstruktion und Geschossdecken wurde dadurch von F60 auf F30 verringert. Durch den Einsatz einer flächendeckenden Brandmeldeanlage wurde eine Kompensation erreicht, so dass der fehlende Feuerwiderstand der Geschossdecken (im Bestand FO) nicht hergestellt werden musste. Da sich die Terrasse im Landschaftsschutzgebiet befindet, wurde eine offene Konstruktion gefordert um die Flächen nicht zu versiegeln.
Die tragende Holzstütze mit Unterzügen im Seminarraum (01. OG) steht unter Denkmalschutz, erfüllt aber nicht die Anforderung an eine feuerhemmende Konstruktion. Sie prägt als sichtbares Element im besonderen Maße den Eindruck des Raumes und muss daher im unbekleideten Zustand, ohne brandschutztechnische Ertüchtigung, erhalten bleiben. Zudem ist einer der Aufenthaltsräume nicht an einen notwendigen Flur angeschlossen, sondern der erste Flucht- und Rettungsweg führt über diesen Seminarraum.
Durch den Einbau einer Außentreppe, als zweiten baulichen Flucht- und Rettungsweg, an der bestehenden vorgelagerten Terrasse des Seminarraumes, wird die Abweichung zur LBOAVO kompensiert. Als erster Rettungsweg wird ein notwendiger Treppenraum ausgebildet. Die denkmalgeschützten brennbaren Unterdecken aus Holz konnten nach der brandschutztechnischen Sanierung wieder eingebaut werden.